Für ein würdiges Gedenken der Nazi-Opfer in Buchholz

Die Geschichte des Mahnmals für NS-Opfer in Buchholz geht weiter

 

Am 27. Januar 2016 wurde in der Buchholzer Innenstadt das Denkmal als „Mahnmal für die Opfer von Nationalsozialismus und Gewaltherrschaft“ enthüllt. Der Bildhauer Jan Amelung wurde von der Stadt Buchholz beauftragt. Er bearbeitete einen Porenbasalt-Block derart, indem er 14 Bronzetafeln von Nazis verfolgte und unterdrückte Gruppen in ein Gefängnisgitter einsperrt. Romi, Sinti, Homosexuelle, Juden, Behinderte, Politische Verfolgte, Zwangsarbeiter oder Slawen sind nur einige der Verfolgtengruppen, die Jan Amelung berücksichtigt. Ein aussagekräftiger würdiger, diverser Gedenkstein, der von allen Seiten betrachtet werden will.

2018 formulierten erstmalig Teilnehmer*innen des SCI-Workcamps in Heideruh im Rahmen einer Gedenkveranstaltung ihr Unbehagen über den Standort. Der Standort neben dem Kriegsdenkmal-Rondell auf einem unbearbeiteten Feld ließ die angemessene Würde fehlen. Vor allem während der Wochenmärkte.

Am 27. Januar 2019 erhob Heideruh im Rahmen der jährlichen Gedenkveranstaltung am Mahnmal die Forderungen der Umgestaltung der Umgebung des Gedenksteins, einen angemessenen Abstand während des Wochenmarktes und die würdige Benennung. Diese Forderung wurde alsbald von der Stadt umgesetzt und der Stein dann endlich mit einer benennenden Tafel ausgestattet.

Beim Stadtfest 2019 führte erfolgreich Heideruh eine Bürger*innenbefragung über die Gestaltung der Fläche rund um den Gedenkstein durch. Anschließend fanden auf Einladung von Herrn Röhse mit Vertreter*innen der Stadt, Heideruh und Jan Amelung eine Begehung und ein Gespräch über Grenzen und Möglichkeiten der Umgestaltung statt.

Gemeinsam war das Ansinnen, die Gestaltung für ein würdiges Gedenken zu verbessern. Der Gedenkstein soll von vier Seiten besehen und betreten werden. Sitzgelegenheit zum Verweilen ist wünschenswert.

Unter Berücksichtigung aller Einschränkungen und Wünsche einigten wir uns auf das zum 8. Mai 2021 umgesetzte Ergebnis: Das Mahnmal für die Nazi-Opfer wird durch die Stadt Buchholz zentral in die Lauffläche versetzt. Ein Stolperstein. Die Mauer wird als Bank nutzbar. Ein außergewöhnlicher Gedenkstein mit einem außergewöhnlichen Gedenkkonzept: Mittendrin im Herzen des Buchholzer Lebens.

Danke für den Mut an die Stadt Buchholz und den Bürgermeister Herr Röhse.

Download des Flyer Denkmal Mai 21