Erklärung: Heideruh kündigt Flüchtlingsunterkunft
Ende März wird ein über 7jähriges erfolgreiches Projekt in Heideruh beendet.
2013 entschied sich der Verein Wohn- und Ferienheim Heideruh den ersten Stock des Steinhauses dem Landkreis für neun Geflüchtete zur Verfügung zu stellen. Der Engpass gerade an Einzelunterbringungen im Landkreis beflügelte die Entscheidung. Heideruh bot Geflüchteten die Möglichkeit in neun Einzelzimmern in Ruhe hier anzukommen, sich von traumatischen Erfahrungen zu erholen, zu orientieren und eine Perspektive zu entwickeln.
Die Zeit der Corona bedingten Schließung von Heideruh haben wir genutzt um grundlegend zu überprüfen, wie die Überarbeitung der zumeist ehrenamtlichen Mitarbeitenden reduziert werden kann. Neben anderen Erkenntnissen zeichnete sich die unbezahlte Arbeit für die Bewohner als nicht mehr zu bewältigen ab.
Positives Fazit des Flüchtlingsprojektes
Das Fazit des Flüchtlingsprojekts ist positiv: Keiner der insgesamt 22 Bewohner wurde gegen seinen Willen abgeschoben, zwei konnten sich eine gute Existenz im Ausland aufbauen, einer ging geschützt in sein Heimatland zurück, zwei Familien wurden gut in Buchholz zusammengeführt und integriert. Die meisten haben nach jahrelangen Bangen, Warten und Kämpfen einen gesicherten Aufenthaltsstatus. Die meisten der derzeitigen Bewohner konnten die Auflösung der Unterkunft nutzen und in eigenen Wohnraum ziehen. Ein weiterer Schritt in Richtung eines selbst bestimmten Lebens.
Über 30 Veranstaltungen und drei Festivals wurden für die Geflüchteten in Buchholz und Umgebung durch die Unterstützungsgruppe für Geflüchtete in Heideruh organisiert. Einige Jahre fand die Disco für Geflüchtete in Heideruh statt. Die Gründung des „Bündnis für Flüchtlinge in Buchholz“ e. V. und Solidaritätsaktionen für und von Geflüchteten wurden unterstützt.
Konzentration auf Kern unserer Aufgaben
Eine wichtige Etappe in der über 90jährigen Geschichte der Antifaschistischen Erholungs- und Begegnungsstätte Heideruh wird beendet – mit Wehmut und Erleichterung. Heideruh wird sich nun wieder mehr dem Kern seiner Arbeit widmen können: Politische Bildungs- und Gedenkkultur- auch im Interesse der Geflüchteten.