Aufruf zur Demo „Buchholz bleibt bunt“ am 29.08.

Vor einem Monat, in der Nacht vom 25. auf den 26. Juli, wurden 2 Menschen von einer Gruppe von 10-20 Personen rassistisch beleidigt, durch die Buchholzer Innenstadt gejagt und zwischen der Galerie und dem Famila-Markt mit einem Messer angegriffen. Nur dank beherzter Selbstverteidigung der Betroffenen gelang ihnen die Flucht. Dennoch musste einer der beiden im Krankenhaus behandelt werden. Sätze wie „Scheiß Ausländer“ und „Wir machen Buchholz sauber“ sind gefallen und zeigen welches schockierende und nicht unbekannte Ziel hinter dieser Gewalt stand.

Dieser Vorfall steht nicht alleine. Rechte Angriffe und Anschläge sind in Deutschland ein alltägliches Problem. Jeden Tag werden Menschen rassistisch beleidigt, bedroht und angegriffen; immer wieder werden Brandanschläge auf Geflüchtete, Politiker*innen und Antifaschist*innen verübt. Rechtsterroristische Mordanschläge wie zuletzt in Kassel, Halle, Hanau und Deutschlandweit die Morde des NSU sind erschreckender Alltag. Und auch in Buchholz und im Umland gibt es, nicht erst seit Neustem, immer wieder Fälle rassistischer Beleidigungen und Gewalt. In Celle wurde ein 15-Jähriger auf offener Straße von einem Rassisten erstochen, der Verbindungen zu Reichsbürgern und hat. In Stade wurde ein 19-jähriger von der Polizei mit fünf Schüssen in seinem Zimmer getötet, was in keinerlei Verhältnis zu der Situation stand. In Erfurt fanden Ende Juli gleich mehrere organisierte Angriffe von Neonazi Gruppen statt. In Hamburg Blankenese wurde ein 12-Jähriges Mädchen rassistisch beleidigt und ins Gesicht geschlagen.

Und dies sind nur einige Beispiele rassistischer Gewalt im Umkreis von Buchholz. Rechte Parteien wie die AfD befeuern mit ihren Hassreden diese Gewalt und bieten dem Rechtsterrorismus einen parlamentarischen Arm. Sie bereiten den Weg für die Radikalisierung, die sich in erschreckenden Gewalttaten offenbart. Andersdenke werden offen eingeschüchtert und angegriffen. Das wollen wir als Bürger*Innen der Stadt Buchholz und der umliegenden Städte nicht einfach hinnehmen! Ein Umfeld und eine Gesellschaft, in der die Rechten ihre menschenverachtenden Gedanken unwidersprochen oder sogar unter Zustimmung äußern können bietet den notwendigen Nährboden für Rechtsterrorismus und rassistische Gewalt und die Konsequenzen sehen wir Tagtäglich. Diesen Nährboden wollen wir ihnen nehmen und gemeinsam lautstark ein Zeichen setzen, dass wir, die wir in Buchholz und Umgebung leben, für eine bunte, tolerante Gesellschaft stehen und solidarisch mit den Betroffenen sind. Deshalb wollen wir gemeinsam demonstrieren.

Kommt zur Kundgebung am 29.08.2020 um 15 Uhr auf dem Peets Hoff zwischen Buchholz Galerie und Famila-Markt.
Für ein Corona-gerechtes Hygienekonzept ist gesorgt.
Geht mit uns auf die Straße, unterstützt unseren Widerstand gegen rassistische Hetze und Gewalt und setzt gemeinsam mit uns ein Zeichen.